Was ist eine Zahnfüllung?
Kariesbakterien zerstören Zahnsubstanz. Die zerstörten Teile des Zahnes müssen durch den Zahnarzt vollständig entfernt werden, um das weitere Vordringen der Karies zu verhindern. Das verbleibende Loch im Zahn muss zahnmedizinisch versorgt werden, weil sich sonst auf den offenen Flächen in kürzester Zeit erneut Bakterien ansiedeln würden. Auch bei Zahndefekten, die durch mechanische Beanspruchung oder freiliegende Zahnhälse entstehen, gilt das Gleiche. Die Zahnfüllung schützt den behandelten Zahn, schafft eine zahnglatte und widerstandsfähige Oberfläche und ermöglicht das beschwerdefreie Kauen. Für die Behandlung stehen unterschiedliche Materialien und Methoden zur Verfügung.
Wann ist eine Zahnfüllung notwendig?
Schäden durch Karies, ein abgebrochener Zahn oder auch durch eine übermäßige Beanspruchung der Zahnoberfläche – zum Beispiel durch Knirschen – machen eine Zahnfüllung notwendig. Wenn die schützende Schicht aus Zahnschmelz nicht mehr vollständig intakt ist, muss die betroffene Stelle mit einer Zahnfüllung behandelt werden. Die Füllung schützt vor weiteren Schäden und erhält die gesunde Funktion des Gebisses.
Amalgam – billig und nachgewiesen giftig
Amalgam ist eine Metalllegierung aus Silber, Kupfer, Indium, Zinn und Zink mit einem Quecksilberanteil von ca. 50 %. Bei Schwangeren und Kindern ist die Verwendung mittlerweile nicht mehr zulässig, bei allen anderen Patienten ist dieser Füllstoff immer noch die erste Wahl als Kassenleistung. Beim Zähneknirschen und auch beim Kauen können sich kleinste Partikel aus der Amalgamfüllung lösen, die sich in den verschiedensten Geweben im Körper einlagern können. Daher verwenden wir den Werkstoff Amalgam in unserer Praxis nicht.
Zahnfüllungen – Die einzelnen Behandlungsschritte
Stellen wir einen Zahnschmelzdefekt oder Kariesbefall fest, informieren wir den Patienten über die geeigneten Möglichkeiten und Füllungstherapien. Bei größeren Schäden erfolgt die Behandlung, wenn gewünscht, unter einer lokalen Betäubung. Der Kariesbefall wir mittels eines Diamantbohrers entfernt und eine geeignete Oberfläche für die Zahnfüllung wird geschaffen.
Plastische Füllungsmaterialien – z. B. Komposit – werden in das vorbereitete Loch im Zahn eingebracht, wo sie aushärten können. Bei der Kompositfüllung aus formbarem Kunststoff wird das Aushärten durch blaues UV-Licht aus einer speziellen Lampe herbeigeführt.
Einlagenfüllungen aus Keramik oder Gold müssen dagegen erst passgenau angefertigt werden, bevor sie in einer zweiten Sitzung eingesetzt werden können. Der Patient erhält eine provisorische Füllung, bevor dann die endgültige Einlage eingefügt und versiegelt werden kann. Nach dem Einsetzen wird mit Blaupapier der korrekte Kontakt des gegenüberstehenden Zahnes und der Füllung überprüft und gegebenenfalls korrigiert.
Zahnfüllung mit Zement
Zahnzement ist ein einfach anwendbares und gut verträgliches Füllungsmaterial. Mit Zahnzement werden zum Beispiel auch Kronen am Zahn befestigt. Zahnzement wird von den Krankenkassen meist vollständig übernommen und lässt sich vergleichsweise unkompliziert verarbeiten. Dieser Zement ist allerdings nicht für die Langzeitanwendung gedacht, da die Haltbarkeit aufgrund des weichen Materials deutlich reduziert ist. Zement kommt bei uns daher nur als provisorischer Füllstoff zum Einsatz.
Keramikfüllung
Keramik ist das perfekte Zahnersatzmaterial, denn der Werkstoff ist nicht nur extrem hart, sondern besitzt die optischen Eigenschaften von natürlichem Zahnschmelz und damit ist das Material hervorragend geeignet, um als langlebiger Zahnersatz verwendet zu werden. Eingesetzt wird es in Form von Einlagefüllungen (Inlays) vornehmlich an den Seitenzähnen, wo es einem hohen Kau-Druck standhalten muss. Die Herstellung ist entsprechend aufwändig, das Endergebnis jedoch umso überzeugender. Um eine passgenaue Füllung anzufertigen, wird zunächst ein Zahnabdruck als Negativform genommen. Erst in einem zweiten Behandlungsschritt kann dann die maßgefertige Keramikfüllung eingesetzt werden. Die Inlays passen sich mit ihren Porzellantönen dem Weiß des Zahnes an. Sie nehmen auch auf Dauer keine Verfärbungen an, sind überaus verträglich und sehr lange haltbar. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Keramikfüllung nur zu einem geringen Anteil, weshalb der Eigenanteil höher ist.
Goldfüllung
Zahnfüllungen aus Gold gehören zu den Einlagefüllungen (Inlays) und haben sich für den Einsatz an Seitenzähnen seit vielen Jahrzehnten bewährt. Sie bestehen aus einer Legierung von 20-22 karätigem Gold. Das Edelmetall reagiert nicht mit körpereigenen Substanzen und löst keine Allergien aus. Goldfüllungen sind sehr belastbar und die Dauerhaltbarkeit ist allen anderen Füllmaterialien überlegen. Gegen Zahngold sprechen eigentlich nur die deutliche Sichtbarkeit im Gebiss und die hohen Kosten, die sich aus der aufwändigen Verarbeitung ergeben. Die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen nur einen geringen Kostenanteil, der Eigenanteil für den Patienten ist entsprechend höher.
Kompositfüllung
Solche Füllungen bestehen aus einem Verbundwerkstoff bestehend aus Kunststoff und mehreren weiteren Bestandteilen, welche direkt in den Zahn eingearbeitet werden können. Durch unterschiedliche Weißtönungen des Komposit-Materials lässt sich das Füllungsmaterial individuell an die umgebende Zahnfarbe anpassen. Durch eine kleine UV-Lampe wird der in den Zahn eingebrachte Kunststoff ausgehärtet. Der behandelte Zahn ist schon kurze Zeit nach dem Aushärten der Füllung wieder einsatzbereit. Insgesamt ist Komposit jedoch nicht ganz so belastbar, wie Keramik-, Gold- oder auch Amalgamfüllungen. Deshalb werden sie hauptsächlich für Schneide- und Eckzähne verwendet. In jüngster Zeit sind aber auch Kompositfüllungen verfügbar, die sich für die Behandlung von Seitenzähnen eignen.